Was ist BDSM? 4 Fragen, die du schon immer stellen wolltest

Was ist BDSM? Wir verraten es dir!
Erfahre in unserem Interview, was für viele den Reiz bei BDSM ausmacht! © GettyImages/stock_colors

Nicht erst seit Fifty Shades of Grey ist BDSM für viele ein Thema. Ihr habt euch noch nicht wirklich rangetraut? Wir zeigen, was die Menschen an BDSM reizt und schenken euch am Ende des Beitrags euer erstes eigenes BDSM-Fessel-Set!

BDSM – Was ist das eigentlich?

Die Buchstaben BDSM stehen für Bondage & Disziplinierung, Dominanz & Submission (Unterwerfung) und Sadismus & Masochismus.

Unter dem Begriff BDSM werden verschiedene Praktiken und Spielarten zusammengefasst. Während bei Bondage das Fesseln im Vordergrund steht, dreht es sich bei Dominanz und Submission um das Beherrschen und Dominieren des Partners – physisch und psychisch – und bei Sadomasochismus um das Zufügen und Spüren von Schmerz. Auch verschiedene Fetische wie Lack, Leder und Latex finden im BDSM-Bereich Anklang.


4 knallharte Fragen zu BDSM

Wir haben dem JOYclub-Mitglied Franzi (28) vier Fragen zu ihrer Erfahrung mit BDSM gestellt. Ihr habt noch mehr Fragen? Stellt sie in den Kommentaren!

Was ist BDSM für dich? Und wie lebst du deine Neigung aus?

Mit Anfang 20 entdeckte ich, dass ich mit romantischem Blümchensex nichts anfangen kann. Von dort war es nur noch ein kleiner Schritt in Richtung „Jetzt möchte ich etwas Härteres ausprobieren!“ Natürlich muss der Partner dabei mitspielen, sonst funktioniert es nicht. So fingen mein damaliger Freund und ich mit Augenverbinden und Hinternversohlen an. Zunächst nur mit der Hand, uns fehlte ja noch das geeignete Spielzeug.

Bei einem Besuch in Hamburg habe ich zum ersten Mal einen Sexshop aufgesucht, die berühmte Boutique Bizarre.

Für BDSM kann man einiges an Werkzeugen benutzen.
BDSM-Equipment: Lederpeitsche (Flogger) und Handschellen. © GettyImages/southerlycourse

Jeder, der schon mal dort war, weiß, dass sich im Keller ein wahres Sammelsurium an Dingen für Liebhaber der speziellen Praktiken verbirgt. So fuhr ich um einige Euro ärmer, dafür aber um eine Auswahl an Knebeln, Seilen und meiner ersten Gerte sowie einem Paddle reicher wieder nach Hause.

 

Ich fühle mich stark und erhaben, weil ich jemandem die Erlaubnis und das Vertrauen entgegenbringe, mich zu dominieren.

Ich stehe besonders auf Bondage, Rollenspiele und Züchtigung. Mir geht es mehr um den Kick im Kopf als um den Schmerz. Mich fallen zu lassen, dem anderen ganz und gar ausgeliefert zu sein, mich sicher zu fühlen und trotzdem einen Nervenkitzel und „Angst“ vor dem zu spüren, was kommt. Ich fühle mich dabei keinesfalls schwach. Ich fühle mich stark und irgendwie auch erhaben, weil ich jemandem die Erlaubnis und das Vertrauen entgegenbringe, mich zu dominieren.

Ich bin Switcher, was bedeutet, dass ich sowohl devot als auch dominant sein kann. Am wohlsten fühle ich mich jedoch in der devoten Rolle – so lebe ich es auch in meiner derzeitigen Beziehung aus. Mein Ex-Freund dagegen hatte selbst eine devote Ader. So haben wir zum Beispiel Pegging ausprobiert. Bei der Spielart fühlt man sich als Frau sehr dominant, ein wahnsinnig tolles Gefühl!

Du möchtest als Anfänger mal in Bondage reinschnuppern? Hier zeigen wir dir, wie du den Standard-Knoten ganz einfach bindest!

Knebel, Gerte, Paddle: Ist das nicht alles gefährlich?

Gefährlich ist vielleicht das falsche Wort. Natürlich gibt es Praktiken, die nicht ohne sind und es gibt Dinge, die mehr Schmerzen bereiten als andere. Ein Schlag mit dem Rohrstock schmerzt zum Beispiel meiner Meinung nach mehr als der Schlag mit einer Gerte. Man muss seine eigenen Grenzen kennen.

Bei allen Praktiken von BDSM geht es vor allem um Vertrauen.

Vor dem gemeinsamen Spiel legen wir deswegen ein Safeword fest. Begriffe wie „Stop“, „Aufhören“ oder „Nein“ machen sich an dieser Stelle nicht gut, die rutschen mir manchmal auch so über die Lippen, weil ich mich ins Spiel hineinversetze. Denn gerade in Rollenspielen gehört das (gespielte) Rebellieren dazu.

Das Safeword sollte deswegen möglichst abstrus und ungewöhnlich sein, allerdings leicht zu merken. „Schokolade“ ist meine liebste Wahl. Ich habe von anderen gehört, dass sie nach dem Ampel-System arbeiten: „Grün“ bedeutet, alles ist ok. Bei „Gelb“ nähert man sich seiner persönlichen Grenze. Und bei „Rot“ wird sofort abgebrochen.

Könntest du mit einem Partner zusammenleben, der deine Neigung nicht teilt?

Jein. Guter Sex macht für mich den Großteil einer funktionierenden Beziehung aus. Natürlich muss man auch als Paar nicht jede Neigung teilen. Aber ich könnte mit niemandem zusammen sein, der Dinge wie Bondage und Co. von vornherein ablehnt. Anders ist es, wenn der Partner keine Erfahrung hat, aber dem Ganzen aufgeschlossen gegenüber steht. Dann kann man gemeinsam noch einiges (er-)lernen.

Dabei hilft vor allem der Austausch mit Gleichgesinnten in Foren oder Gruppen, die sich speziell um BDSM drehen. Egal welche noch so abstruse Frage man hat, hier wird einem geholfen!

Was war dein krassestes Erlebnis?

Einmal konnte ich im Büro nur auf so einem Hämorrhoidenkissen sitzen, weil mein Hintern richtig wund geschlagen war. Die Erinnerung an die Session machte mich über den Arbeitsalltag zwar sehr an, aber auf die fragenden Blicke der Kollegen zu meinem Kissen hätte ich gern verzichtet. Mein Learning: Keinen Rohrstock, wenn es am nächsten Morgen zur Arbeit geht.

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