Häufig wird der Begriff Fetisch direkt mit Schuhen und Füßen oder mit Lack und Leder in Verbindung gebracht. Dabei kommen Fetische in allen möglichen Formen vor. Wetten, dass ihr mit folgenden sexuellen Vorlieben nicht gerechnet hättet?
Was ist überhaupt ein Fetisch?
Bei einem Fetisch handelt sich um eine Form der sexuellen Erregung, die sich auf verschiedene Objekte, Materialien oder Körperteile beziehen kann. Fetischisten erfüllen ihre Bedürfnisse, indem sie ihren Fetisch ins Liebesspiel integrieren. Ist das für den Partner in Ordnung, spricht da natürlich auch nichts dagegen.
Für einen Außenstehenden ist es nicht immer nachvollziehbar, worin der sexuelle Reiz in gewissen Materialien oder Objekten besteht, aber das macht Fetische eben aus. Es handelt sich um Vorlieben, die nicht erklärt oder begründet werden müssen. Fetische sollen ausgelebt werden!
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Bunt und quietschig: Der Ballon-Fetisch
Luftballons sind weich, anschmiegsam und kunterbunt. Für Looner, so nennt man die Ballon-Liebhaber, ist der Geruch von Gummi, die elektrisierende Wirkung beim Zusammenreiben sowie das Gefühl bei Hautkontakt sehr erregend.
Innerhalb der Szene werden Ballon-Fetischisten in „Popper“, „Semi-Popper“ und „Non-Popper“ unterteilt. Für Popper ist es das Höchste der Gefühle, wenn sie den Ballon zum Platzen bringen. Eine Popperin erzählt: “Ich liebes es, die Ballons im Sitzen und Liegen platzen zu lassen. Vorher verschaffe ich mir durch Reibung meinen Höhepunkt.“ Der Ballon ist für sie also ein ganz besonderes Sexspielzeug.
Ihr werdet es bereits vermuten: Non-Popper empfinden das Geräusch eines platzenden Luftballons als schrecklich und beinahe schmerzhaft. Sie bevorzugen sanfte, vorsichtige Berührungen, um das Zerplatzen des Ballons zu verhindern.
Hauptsache flauschig: Der Woll-Fetisch
Wollfetischisten lieben das Gefühl von Wollkleidung auf der nackten Haut – nicht nur während des Liebesspiels, auch im Alltag. Auf diese Weise entsteht für sie ein völlig neues Körpergefühl. Manche Woolies genießen es zudem, fast bewegungsunfähig in dutzende Lagen Wollkleidung gepackt und geschnürt zu werden. Ob naturbelassene Schurwolle oder Angora – die speziellen Vorlieben variieren. Eines haben sie aber gemeinsam: Flauschig und sanft anschmiegsam muss es sein.
Jenny, eine Angora-Fetischistin, berichtet: “Sobald ich im Internet ein Teil aus Angora sehe, muss ich es haben. Allein das Berühren reicht mir aber nicht, ich will es anziehen. Ich kann dann an nichts anderes denken, so sehr erregt es mich.”
Urlaub vom Alltagsstress: Petplay
Um direkt mit Vorurteilen und falschen Annahmen aufzuräumen: Beim Petplay handelt es sich nicht um Sex mit Tieren! Petplay bezeichnet den Fetisch, sich in Form eines Rollenspiels als Tier auszuleben. Im Kontext von BDSM reizt es manche Petplayer, dabei die devote, untergeordnete Rolle einzunehmen. Andere bevorzugen die dominante Rolle des Besitzers. Aber nicht für alle Petplayer steht die sexuelle Lust im Vordergrund. Das heißt: Manche haben Sex im Tierkostüm, andere nicht.
Für die sogenannten Zoomimiker geht es darum, das auserwählte Tier möglichst genau zu imitieren. Auf diese Weise genießen sie es, die eigene Handlungsverantwortung völlig abzugeben – als Hund, Pferd oder Schwein. Für sie geht es darum, sich geistig in das Tier hineinzuversetzen und alle menschlichen Eigenschaften und Instinkte einmal auszublenden. Diesen Zustand beschreiben Petplayer als Urlaub vom Alltagsstress – eine Auszeit vom Mensch-Sein.
Ob auf dem Kopf oder unter der Achsel – hauptsache haarig
Menschen mit einem Haar-Fetisch, auch Trichophilie genannt, finden oft bereits den Anblick langer, gepflegter Haare erregend. Reizvoll kann es für sie auch sein, wenn einzelne Körperpartien, wie Achseln und Schambereich, stark behaart sind. Der Haar-Fetisch bezieht sich also auf die Vorliebe eines ganz bestimmten Körperbereichs.
Habt ihr schon mal was von einem Hair-Job gehört? Ein Mann mit diesem Fetisch steht darauf, wenn eine andere Person ihre langen, schönen Haare um seinen erigierten Penis legt und ihn dann mit Hilfe der Hand zum Orgasmus bringt.
Die Faszination eingegipster Körperteile
Ein weiterer Materialfetisch ist der Gips-Fetisch. Es gibt Menschen, die den Gips am liebsten selbst tragen, auf der Haut fühlen und riechen. Andere sehen den Gips gerne an anderen Personen.
Gips-Fetischist Sven gehört zu Letzteren. Er erzählt: “Ich liebe Gips-Rollenspiele. An mir selbst hat es mir bislang nicht wirklich gefallen, denn ich bevorzuge die pflegerische, umsorgende Rolle. Am meisten stehe ich auf Bein- und Armgipse. Mich reizt die Abhängigkeit der eingegipsten Person, die dabei entsteht. Erregend ist für mich auch das, was dann aus dem Gips herausschaut: die Zehen oder die Finger.”
Ihr seht, Fetische können sehr einzigartig sein! Ihr habt eine außergewöhnliche Vorliebe, von der ihr bisher noch keinem erzählt habt? Redet doch mal mit jemandem darüber. Und traut euch, euren Fetisch auszuleben!
Danke an alle Interviewpartner, die mir zu ihrem Fetisch Rede und Antwort standen!
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Wolle trage ich um meinen Hals. Luftballons puste ich zu Partys auf. Für mich alltägliche Gegenstände – und doch habe auch ich eine Art Fetisch, die mich an sich nicht befriedigt, die mich aber eindeutig anmacht: Narben. Kleine Wundmale am Kinn erhaschen meine Aufmerksamkeit, größere Narben, die zeigen, dass Körperpartien zusammengenäht, -geklammert oder -geklebt wurden, möchte ich stets erstmal antatschen. Für mich ganz klar: Hier werden Geschichten erzählt.