Kommst du jeden Morgen mit Schmetterlingen im Bauch zur Arbeit? Hast du dich in deinen Kollegen verliebt und weißt jetzt nicht, was du tun sollst? Eine Beziehung mit Arbeitskollegen hat ihre Vor- und Nachteile. Yvonne und Liv haben beide Standpunkte für dich beleuchtet, um ein wenig Licht ins Dunkel zu bringen!
Verliebt in den Kollegen
Yvonne sagt: Ich selbst führe seit anderthalb Jahren eine Beziehung mit meinem Arbeitskollegen. Er arbeitet in einer anderen Abteilung, die exakt 30 Schritte von meinem Büro entfernt ist. Und trotzdem sehen wir uns – wenn nicht mal gerade zufällig an der Kaffeemaschine – lediglich zur Mittagspause.
Die Beziehung zu meinem Kollegen ist nichts Ungewöhnliches.
Ich hatte mir nie Gedanken darüber gemacht, ob ich mich mal am Arbeitsplatz verlieben oder mit einem Kollegen eine feste Bindung eingehen würde. Liebe ist halt tricky: Sie kann dich überall erwischen und lauert dir im Grunde immer genau da auf, wo du es am wenigsten erwartest. Also auch im Job.
Nun ist meine Beziehung zu meinem Kollegen nichts Ungewöhnliches: Weder schlafe ich mit einem Vorgesetzten noch vögeln wir heimlich auf den Tischen der Kollegen.
Der Unterschied zu einer Beziehung mit einem Nicht-Kollegen ist eigentlich nur der, dass wir den gleichen Arbeits- bzw. Nachhauseweg haben und uns auch mal wunderbar einen stressigen Arbeitstag oder ein Problem von der Seele reden können. Der andere weiß ja genau, worum es geht.
Tuscheleien von anderen Kollegen? Klar, die gab es am Anfang. Die meisten Kollegen freuten sich aber für uns (das kommt sicherlich sehr auf die Firma und das Team an). Und insofern die Menschen nicht ein megalangweiliges Leben haben, wechseln sie nach dieser kurzen „Oh, wusstest du, dass die jetzt zusammen sind?“-Phase auch schnell wieder das Thema und gehen ihren Angelegenheiten nach.
Und wenn es mal auseinandergehen sollte? Getraue ich mich dann nicht zur Kaffeemaschine, da man sich ja begegnen könnte? Ich denke nicht, denn dafür liebe ich Kaffee viel zu sehr. Nein, im Ernst: Ich habe mir mein Leben oft ziemlich schwer gemacht, heute denk ich mir: Darüber mache ich mir erst Gedanken, wenn es soweit sein sollte.
Denn: Wenn man schon vorher alles ablehnt, weil man von anderen gehört hat, dass es doof oder uncool oder gefährlich ist, oder man Angst vor den Konsequenzen hat – ohne jemals die eigene Erfahrung damit gemacht zu haben – tja, dann verpasst man ganz schön viel im Leben. Vielleicht ja auch eine wunderschöne Liebe.
Kollegen daten – ein No-Go?
Liv sagt: Für mich kommt es nicht in Frage, etwas mit einem Kollegen anzufangen. Es ist sicher unfassbar leicht, sich auf der Arbeit zu verlieben. Schließlich verbringt man bis zu zehn Stunden seiner Tageszeit mit diesen Menschen. Und wenn dann die Chemie stimmt, bleiben die Schmetterlinge nicht lange fern. Wieso ich trotzdem keine Liebelei mit einem Arbeitskollegen eingehen würde? Weil ich Beruf und Liebe trennen muss.
Never fuck the company.
Man nimmt alles mit ins Büro, wenn man den Kollegen datet. Die guten Dinge, wie die Schokolade oder kleinen Zettel auf dem Schreibtisch. Aber auch die schlechten, wie den Streit, Enttäuschung oder gar die Trennung. Du kannst dich selbst am besten einschätzen – könntest du mit solchen Belastungen umgehen? Schließlich fehlt dir dann ein Rückzugsort vom Beziehungsstress. Man ist plötzlich 24/7 damit konfrontiert.
Während man in der Beziehung gleichgestellt ist, herrschen im Büro womöglich andere Hierarchien, die respektiert werden müssen. Vielleicht hast du als Vorgesetzte mehr Entscheidungsgewalt als dein Partner und musst diese auch zum Wohl der Arbeit und nicht zum Wohlwollen deines Freundes einsetzen. Auch in stressigen Situationen.
Sätze wie: „Du hast meine Idee doch nur abgelehnt, weil ich gestern gesagt habe, dass ich deine Mutter nicht mag!“, gehen unter die Gürtellinie. Diese Grenzen einzuhalten und bei emotionalem Stress auch noch professionell zu agieren, fällt vielen schwer. Auch mir.
Noch mehr Gründe, die dagegen sprechen? Du kannst im Büro nicht plötzlich anfangen, dich gepflegt über deinen Partner aufzuregen, wenn er mal wieder seine Dreckwäsche nicht in die Waschmaschine gepackt hat. Das sind Informationen, die deine anderen Arbeitskollegen sicher nicht wissen wollen. Schließlich ist er auch einer ihrer Kollegen und keine gesichtslose Person, die man höchstens mal auf Firmenfeiern höflich grüßt.
Du kannst einen Streit auch nicht zwischen Kaffeemaschine und Meeting klären, sondern musst bis zum Abend warten. Und: Du kannst dich nach einer Trennung nicht in die Arbeit stürzen und so richtig ablenken. Schließlich läuft dir der Grund deines Herzschmerzes ja ständig über den Weg. Was nun? Kündigen?
Und der für mich wohl negativste Punkt: Man muss sowohl seinen Frust, als auch seine überschwängliche Freude herunter schlucken. Und DAS ist für mich unmöglich. Wenn ich meinen Partner sehe, möchte ich auch seine Nähe spüren und liebevoll mit ihm umgehen können. Ich möchte ihn küssen und berühren. Und das nicht hinter verschlossenen Türen oder erst nachdem die Schicht endet.
Doch genau so muss es laufen, wenn man zusammen arbeitet. Schließlich möchte man weder dem Chef noch den Kollegen das Gefühl geben, der Arbeitsplatz wird zum zweiten (Beziehungs-)Zuhause. Oder man entscheidet sich womöglich gleich dazu, die Beziehung erst gar nicht öffentlich zu machen. So ein Versteckspiel würde mich spätestens nach zwei Wochen gewaltig nerven. Also: Keine Beziehung am Arbeitsplatz für mich!
Sicher hat sowohl seine Vor-, als auch seine Nachteile, wenn der Partner auch gleichzeitig der Arbeitskollege ist. Ob es für dich das richtige ist, musst du selbst entscheiden!
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