Mein Mann hat keine Lust auf Sex

Lustlosigkeit beim Mann - das sind die Ursachen
Auch Männer haben nicht immer Lust auf Sex! © Unsplash/Tim Marshall

Gestern war es Migräne, heute ist es ein vollgestopfter Terminkalender und morgen wird es schlussfolgernd Müdigkeit sein. Kreative Ausreden, um Beischlaf mit dem Partner zu vermeiden, braucht es keine mehr. Das Potpourri an anerkannten Scheingründen ist vielfältig.

Der Klassiker: Ich habe meine Periode – ja, an jedem einzelnen Tag meines Zyklus. Die Ausrede habe ich zum Glück noch nie von einem Mann gehört. Ich hoffe, ihr auch nicht. Wieso ich dann auf Männer zu sprechen komme? Weil Unlust auch von ihnen ausgeht.

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Ein Mann will immer? Von wegen!

Lustlosigkeit bei Männern ist nur ein gut gehütetes Geheimnis. Es gibt verschiedene Ursachen, weshalb Männer – oder aber ihre Frauen – den Verlust der Libido beklagen. Glücklicherweise auch verschiedene Lösungen, um entgegenzuwirken.

Ein Mann will immer? Von wegen! © Unsplash/Jeremy Yap

Über die Wahrheit hinter verschlossenen Schlafzimmertüren

Ich stelle mal eine gar nicht so gewagte These auf: Je länger die Beziehung, desto geringer das sexuelle Verlangen. Alltag besiegt Leidenschaft. Zeitweise ziehe ich Giovanni Ribisi in “Sneaky Pete” auf dem 57-Zoll-Fernseher meinem in unförmigen Jogginghosen gekleideten Freund vor. Wobei Letzterer im Gegensatz zu Giovanni direkt neben mir auf der Couch liegt und laut meines Erinnerungsvermögens unbekleidet auch noch ziemlich heiß aussieht. Es ist normal, nicht immer Lust auf Sex zu haben. Der Hormoncocktail, den die Verliebtheit einst großzügig einschenkte, ist halb geleert. Ein offenes Bier hält auch nicht für die Ewigkeit; oft nicht mal 30 Minuten.

Unangenehm wird es, wenn sich das Abwehren von Annäherungsversuchen häuft. Wiederholtes Abweisen durch den eigenen Partner ist schmerzhaft vollkommen unabhängig vom Geschlecht. Bei Frauen setzt oft die Gedankenspirale ein: Fordere ich zu viel Intimität ein? Wirke ich überhaupt noch attraktiv auf ihn? Liebt er mich nicht mehr? Schlimmer noch: Hat er längst eine Affäre?

Sex als Spiegel der Beziehung?

Kam euch denn schon mal der Gedanke, dass das verringerte Verlangen eures Partners rein gar nichts mit euch als Person oder anderen Frauen zu tun haben muss? In “Lustlos”, einem Buch, das sich an Frauen in sexlosen Beziehungen richtet, greift Ehetherapeutin Michele Weiner Davis genau diesen Punkt auf. Lustlosigkeit ist in vielen Fällen nur die Folge anderer Ursachen, die betroffene Männer umtreiben.

Buchempfehlung: Autorin Michele Weiner Davis geht in ihrem Ratgeber „Lustlos – Was Frauen tun können, wenn er nicht mehr will“ verschiedenen Ursachen für die Unlust des Partners auf den Grund. Mitfühlend gibt die Ehetherapeutin ihren Leserinnen Ratschläge an die Hand, wie Zärtlich- und Körperlichkeiten erneut Einzug in die Beziehung finden.

Leidet euer Partner an erektiler Dysfunktion oder unter frühzeitigem Samenerguss – im fortgeschrittenen Alter keine Seltenheit –, kann dies Druck auf ihn ausüben, der ihn nicht nur das Stehvermögen, sondern gleichwohl sein sexuelles Verlangen kostet. Auch körperliche Beschwerden, Stoffwechselstörungen oder chronische Erkrankungen fordern ihren Tribut. Sie führen zu einem absinkenden Testosteronspiegel. Und ohne Testosteron keine Lust. Den sexuellen Appetit hemmen auch Alltagsbegleiter wie Stress, Verlustangst oder Depressionen. Der Vollständigkeit halber werfe ich noch Alkohol- und Drogenmissbrauch in die Runde.

Wenn der Mann keine Lust auf Sex hat - Das hilft bei Lustlosigkeit!
Die Unlust auf Sex kann viele Gründe haben. © Unsplash/Greg Raines

Love is in the air, doch zum Schmusehit wird nicht mehr gefummelt. Ein bedauerlicher Zustand, der der Liebesbeziehung Robustheit abverlangt. Eine Schilddrüsenunterfunktion lässt sich eben nicht bedrängen. Ich spreche aus Erfahrung. Akuter Handlungsbedarf ist dann aber doch gefragt, wenn das fehlende Begehren auf zwischenmenschliche Blockierungen horizontaler Natur zurückzuführen ist. Habt ihr mal über mögliche Gründe, warum Männer Sex dankend ablehnen, nachgedacht?

Keine Lust auf Sex: Warum Männer „Nein“ sagen

Stellt euch vor: Geliebte können nicht verheiratet sein – erst recht nicht mit dem eigenen Mann. Für die männliche Spezies spitzt sich die Lage zu, wenn sie mit der vor sich nackt räkelnden Dame auch noch gemeinsame Kinder haben. Manche Männer haben Schwierigkeiten, die Bettgefährtin von der Rolle der Mutter und Ehefrau zu lösen. Wagt ein Rollenspiel, um euch aus der Mutti-Position herauszukatapultieren. Nur Mut. Vor allem zu mehr Größe als Freudenmädchen.

Apropos Größe: Habt ihr in den letzten Monaten eure Garderobe rundum erneuert, beispielsweise von Konfektionsgröße M auf XL? Nun, 25 Kilo mehr zum Liebhaben soll sogar Männern auffallen. Anziehungskraft kann verloren gehen, sie kann aber auch mit etwas Disziplin und Bewegung – zunächst außerhalb des Schlafzimmers – wiederhergestellt werden. Mein Ratschlag: Zieht zunächst einen neuen Trainingsplan anstatt Verführungskünsten in vermeintlich erotischer Wäsche in Betracht. Ein Stringtanga mag aufgrund seiner Dimension harmlos wirken, kann aber tiefgreifende Schäden anrichten.

Aus Anstand würden die meisten Männer nie sagen: „Liebling, mir fehlt der Pepp in der Kiste!“ © Unsplash/Dan Musat

Ihr seid nicht verheiratet und mit eurem Körper im Reinen, doch weit und breit kein fester Freund, der euch die Klamotten vom Leibe reißt? Ein aufrichtig liebender Mann würde das aus Anstand niemals zu seiner Freundin sagen, ich aber tu es: Ladies, da fehlt Pepp in der Kiste! Den eigenen Sex-IQ zu schulen, ist nicht nur eine gute Freizeitbeschäftigung, sondern oftmals schon die Lösung, um die Libido eures Partners zu kitzeln. Ich meine, Wiener Schnitzel ist super, aber ich will nicht jeden Tag Kalb essen. Im JOYclub-Magazin stoßt ihr beispielsweise auf Praktiken, die ihr garantiert noch nicht getestet habt. Das muss natürlich nicht so bleiben. Probiert euch aus!

Sex – ein Thema für sich, auch wenn man keinen hat

All das hilft nicht? Lacht euch eine Affäre an. Am besten einen heißhungrigen Mann, dessen Freundin ein Mal zu oft das Wort Migräne verwendet hat.

Nun gut, euch liegt die eigene Beziehung wirklich am Herzen. Dann wählt einen anderen, jedoch nicht minder drastischen Weg: Sucht das Gespräch mit eurem Partner. Teilt ihm mit, welche Empfindungen sein Abweisen in euch auslösen, wie ihr euch damit persönlich fühlt. Immer aus der Ich-Perspektive. Ihr wisst, Worte wie „immer“ und „nie“ haben in diesem Gespräch nichts zu suchen. Weder Stimme noch nackter Zeigefinger sollten erhoben werden. (Na, doch lieber die Affäre?)

Neben der Furchtlosigkeit, die eigenen Gefühle in Worte zu fassen, braucht es Geduld. Kein Mann wird sich umgehend von seiner Kleidung befreien und euch noch auf der Küchentheke bei hochgelassenen Jalousien vernaschen. Leider. Geht nochmal in euch, bevor ihr die Scheidungspapiere anfordert. Fehlender Sex ist kein Garant für eine hoffnungslose Partnerschaft. Trennt euch gefälligst aufgrund anderer unüberbrückbarer Differenzen, beispielsweise unförmiger Jogginghosen!

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