Je gefestigter die Beckenbodenmuskulatur, desto intensiver ist auch das sexuelle Erlebnis. Ein gut trainierter Muskel ist daher eine Grundvoraussetzung für lustvolle Orgasmen. Hier kommen Liebeskugeln ins Spiel! Immer häufiger dienen sie auch als medizinisches Hilfsmittel, um Blasenschwäche und die Nachwirkungen einer Schwangerschaft zu lindern.
Was sind Liebeskugeln?
Liebeskugeln sind unter vielen Bezeichnungen wie Lustkugeln, Vaginalkugeln, Orgasmuskugeln, Lustperlen oder Liebesperlen bekannt. Sie gelten sowohl als Sexspielzeug als auch als medizinisches Hilfsmittel und unterstützen dieBeckenbodenmuskulatur.
Diese Muskeln schließen den Bauchraum nach unten hin ab und zählen zum inneren Halte- und Stützapparat. Die Beckenbodenmuskulatur kann bei fehlendem Training, im Alter oder auch nach Schwangerschaften beeinträchtigt sein.
Daneben entlädt sich ein Orgasmus bei Frauen vor allem in der Muskelkontraktion des Beckenbodens, sodass Liebeskugeln durchaus das Orgasmuserleben intensivieren und sich positiv auf die sexuelle Lust auswirken können.
Wozu eignen sich Liebeskugeln?
Die Steigerung der sexuellen Erlebnisfähigkeit ist nur ein Aspekt, für den Liebeskugeln nützlich sind. Im Alter verringert sich die Spannkraft der Muskulatur, was zu Inkontinenz führen kann. Eine Blasenschwäche kann ebenso in Folge einer der Geburt auftreten. Das regelmäßige Beckenbodentraining mit Liebeskugeln unterstützt in diesen Fällen den Muskelaufbau.
Das Training hat viele Vorteile:
- Unterstützt die Schwangerschaftsrückbildungsphase durch den Wiederaufbau der Muskulatur.
- Senkt das Risiko für einen Scheiden-, Blasen- oder Gebärmuttervorfall.
- Wirkt Inkontinenz entgegen.
So funktionieren Liebeskugeln
Der Trainingseffekt von Liebeskugeln entsteht durch das Halten der Kugeln in der Vagina. Dazu werden die Liebeskugeln vaginal eingeführt. Einige Exemplare unterstützen das Training durch einen Vibrationseffekt, indem eine zweite Kugel im Inneren der Liebeskugel, durch deine Bewegungen in Schwingung versetzt wird. Der Beckenboden reagiert auf die Vibration und zieht sich zusammen, um die Kugel "festzuhalten". Diese Kontraktion des Muskels führt bei wiederholtem Training zu seiner Stärkung.
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Diese Arten von Liebeskugeln gibt es
Wie bereits angedeutet, unterscheidet man mechanische und elektrisch betriebene Liebeskugeln. Bei Letzteren sorgt ein Motor für die Vibration, dessen Intensität sich über eine App oder Fernbedienung steuern lässt. Bei den mechanischen Liebeskugeln erzeugt eine zweite Kugel im Inneren die Schwingungen.
Ein weiteres Unterscheidungsmerkmal von Liebeskugeln ist das Material. Es gibt sie aus Silikon, Metall oder aus Glas in unterschiedlichen Größen und Gewichten. Für Anfängerinnen eignen sich vor allem weiche Materialien wie Silikon.
Einige Modelle bestehen aus einer einzigen Kugel, andere aus zwei oder mehr Kugeln. Vor allem Liebeskugeln mit drei Elementen können neben dem Beckenboden auch den G-Punkt stimulieren und sorgen so für einen zusätzlichen Lustgewinn. Oft sind sie miteinander verbunden und für das einfache Entfernen mit einem Bändchen ausgestattet.
Liebeskugeln einführen – so geht’s
Hast du noch keine Erfahrungen mit Liebeskugeln gemacht, empfiehlt sich zunächst ein Modell mit einer Kugel und einem Gewicht von maximal 85 Gramm. Das macht es einfacher, die Kugel festzuhalten.
Führe die Liebeskugel wie einen Tampon ein, sodass du sie im Ruhezustand nicht spürst. Einzig das Bändchen ist nach außen hin sichtbar. Nutze am besten ein wasserbasiertes Gleitgel, um das Einführen zu erleichtern. Für gewöhnlich sitzt die Kugel so fest, dass sie bei Bewegungen nicht rausrutscht.
Beckenbodentraining mit Liebeskugeln
Starte das Beckenbodentraining mit kurzen Einheiten. Diese sollten am Anfang nicht länger als 15 Minuten täglich sein. Das Training ist nur dann effektiv, wenn du dich währenddessen auch bewegst, d. h. ein Spaziergang, Yogaübungen oder der Wohnungsputz sind ideale Momente für das Training.
Unter Umständen spürst du die Muskelkontraktionen des Beckenbodens gar nicht – doch keine Sorge: Der Trainingseffekt ist trotzdem da. Vermutlich macht sich dieser in den ersten Tagen nach der Übungseinheit direkt durch ein Zuggefühl bemerkbar – einen Muskelkater.
Die ersten Erfolge stellen sich nach rund 2-3 Wochen Training ein. Im Laufe der Zeit kannst du das Training ausweiten, das Gewicht erhöhen oder eine zweite Kugel verwenden. Wichtig ist dabei, am Ball zu bleiben. Wie bei jedem anderen Muskelaufbau auch bilden sich die Muskeln bei Nichtnutzung ansonsten auch wieder zurück.
Liebeskugeln für die gesteigerte Lust
Liebeskugeln erfreuen sich auch als Sexspielzeug großer Beliebtheit. Anal eingeführt, können die Kugeln für einen außergewöhnlichen Kick sorgen. Gerade anal bleibt der Einsatz dann natürlich nicht auf Personen mit einer Vagina beschränkt.
Einige Produkte sind mit Bunny-Applikationen ausgestattet, die gleichzeitig auch die Klitoris stimulieren. Andere wiederum versprechen durch vielseitige Vibrationsprogramme, die sich teilweise per Fernbedienung oder App durch deine:n Partner:in steuern lassen, ein prickelndes Erlebnis.
Liebeskugeln reinigen – Hygiene ist das A und O
Reinige die Liebeskugeln nach jeder Anwendung gründlich. Dazu reicht warmes Wasser prinzipiell aus, gegebenenfalls nutze eine milde Seife. Zur Desinfektion gibt es spezielle Toy-Reiniger. Diese sind vor allem sinnvoll, wenn die Liebeskugeln anal eingeführt wurden. Diese Reiniger beugen Blasenentzündungen und Co. vor und verhindern das Übertragen von Darmbakterien.
Liebeskugeln kaufen – nicht nur im Sexshop
Gab es Liebeskugeln bis vor wenigen Jahren fast ausschließlich in Sexshops zu kaufen, findest du die Produkte inzwischen auch in Drogeriemärkten oder im Online-Handel.
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