Mein Freund schaut Pornos! Nach so einer Entdeckung reagiert sicherlich jeder unterschiedlich. Für die einen ist es halb so wild, die anderen reden gleich von Vertrauensbruch. Alex und Liv haben aus der Sicht von Mann und Frau über das Thema „Pornos in der Beziehung“ geschrieben. Welcher Meinung seid ihr?
Sie sagt: Wenn eine Freundin zu mir sagen würde, “Mein Freund schaut heimlich Pornos!”, wäre mein erster Gedanke: Cool, was schaut er denn? Und der zweite: Der arme Junge, wieso muss er das denn heimlich machen?
Manche Frauen scheinen ein Problem mit Pornos zu haben. Vielleicht sind sie der Ansicht, dass der Partner, wenn er erst einmal in der Beziehung ist, niemand anderen mehr zur Befriedigung braucht. Nur noch sie allein.
Mein Tipp: Findet Pornos, die euch beide ansprechen – zum Beispiel explizite Pornos für Paare – und schaut dann zusammen ein heißes Filmchen!
Aber mal ehrlich, Selbstbefriedigung geht nur eine Person etwas an: einen selbst! Wie oft und womit man sich seine Befriedigung holt, ist jedem selbst überlassen. Solange es sich in einem gesunden und gesetzlich vertretbaren Rahmen bewegt. Jeder macht zur Selbstbefriedigung das, was ihm Spaß macht. Einige verkriechen sich in ihr Kopfkino, andere lesen erotische Geschichten und wieder andere schauen eben Pornos. Pornos von Frauen mit großen Brüsten, Pornos von Frauen mit kleinen Brüsten. Gangbang, Bukkake, BDSM – für jeden ist etwas dabei. Und auch Frauen schauen Pornos. Zum Glück!
Aber wieso denkt er denn nicht an mich?
Nach einem Gespräch im Freundeskreis habe ich eine (mehr oder minder gute) Erklärung gefunden, wieso Männer in Gedanken nicht bei ihren Freundinnen sind, wenn sie sich einen runterholen: Sie wollen die Partnerin nicht mit ihren dreckigen Fantasien beschmutzen.
Denn nur, weil ER sich gerne Filmchen anschaut, in denen Antonia von drei muskelbepackten Handwerkern erst genommen und dann in feinster Spermaspiel-Manier bespritzt wird, heißt das noch lange nicht, dass er seine Partnerin auch in so einer Situation sehen will.
Wie romantisch! Schmeißt bitte jemand 50 Cent in die Jukebox für ein ganz schnulziges Liebeslied?
Er sagt: Eins möchte ich vorausschicken: Ich bin als Cineast ein reger Pornokonsument. Die Aspekte, die einen Porno richtig fesselnd machen, sind zahlreich und vielgestaltig: Ist das Sprechtext-Verhältnis zwischen den Hauptdarstellern ausgewogen? Lässt die Szenerie Rückschlüsse auf feministische Ansprüche zu? Gibt es einen raffinierten Plot-Twist?
Wenn ich all diese Fragen aufrichtigen Herzens mit Ja beantworten kann, dann hol ich mir einen runter auf diesen hammergeilen Streifen, verfickt noch eins! In folgendem Punkt möchte ich mich meiner Vorschreiberin anschließen: Männlicher Pornokonsum, darunter zählen auch die zielsicheren Clips diverser Online-Plattformen, sagen wenig über den Stand der Liebe in einer Beziehung aus.
Frauen sollten Pornos als Helfer betrachten. An welcher Stelle diese „widerlichen, frauenverachtenden Streifen“ helfen? Beispielsweise mitteln sie kleinere und mittelgroße Missverhältnis im Verlangen zwischen Partnern aus. Die Frage, liebe Leserin, ist doch: Möchtest du so oft Sex mit ihm haben, wie er sonst onanieren würde? Eher nicht, oder? Dabei weißt du noch nicht einmal von der Dunkelziffer. Wo ist dein Freund eigentlich gerade? Genau!
Die Partnerin nicht als geistige Vorlage verwenden, weil man sie nicht beschmutzen möchte? Kann ich nicht unterschreiben: Meine Freundinnen haben stets die schmutzigsten Fantasien abbekommen. Zumindest standen die Fantasien mit ihnen im Mittelpunkt jenen mit anderen Protagonistinnen in Nichts nach. Pornos zu schauen, heißt ja nicht, die Freundin aus dem Masturbationsszenario auszuschließen. Es heißt vielmehr, sich inspirieren zu lassen. Ob es mal zu einer echten Umsetzung kommt, steht auf einem anderen Blatt.
Abschließend sei noch eine kleine cineastische Empfehlung ausgesprochen: der Porno-Chic-Streifen „Behind the Green Door“ der Mitchell-Brüder. Eine Filmperle mit einigen Szenen, die inzwischen im Porno-Pantheon wohnen – von der akrobatischen Sexnummer am Trapez bis hin zu der psychedelischen, knapp siebenminütigen Ejakulationsszene.
Übrigens: Hauptdarstellerin Marilyn Chambers spricht über die gesamten 72 Minuten Laufzeit kein einziges Wort.
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