Dank VR Porn als Mann Sex aus der Perspektive einer Frau

VR Porn Unter die Bettdecke zu flüchten, ist keine Option bei VR Porn.
Diese brillante Bildidee Foto soll den Eindruck ehrfürchtigen Staunens vermitteln. @ Chris Marten Photography

Die Idee: dank Virtual Reality Porn Sex aus der Perspektive des anderen Geschlechts zu erleben. Die Hoffnung: bahnbrechende Einsichten des Probanden und bestenfalls Läuterung einer ganzen Geschlechterherde. Wer soll‘s machen? Die Wahl fällt auf den Vorzeige-Chauvinisten in der Redaktion: mich. Ob es daran liegt, dass ich der einzige Mann hier bin? Egal! Her mit meinen weiblichen Wirtskörpern!

VR Porn ist ein großes Versprechen

Lebensechter, authentischer, intensiver. Kurz: VR (Porn) soll ein Mittendrin-Gefühl vermitteln. Fachbegriff: Immersion. Eintauchen in die Welt, die einen unter der Brille umgibt. Der Illusion erliegen, das sei alles echt. Wehe, das Versprechen wird nicht eingelöst, werte virtuelle Realität! Was freu ich mich auf Sex im Frauenkörper!

Das VR-Porn-Prinzip ist simpel: Auf Kopfhöhe des passiven Darstellers ist eine Kamera montiert. Sie erlaubt mir, das Szenario aus seiner/ihrer Perspektive zu betrachten. Das Standardpanorama umfasst einen 180-Grad-Blick. Will heißen: Ich kann meinen Kopf 90 Grad nach links und 90 Grad nach rechts drehen, und demgemäß wendet sich stets auch mein virtueller Blick innerhalb des VR-Porn-Szenarios. Darüber hinaus wird‘s schwarz.

VR Porn lädt noch

Für VR Porn braucht es eine Brille und einen VR-Porn-Anbieter. Es gibt da so einige Varianten. Nachdem ich mir Brille und VR-Porn-Abo geschossen, die notwendigen Installationen und Downloads erledigt und auf Holz geklopft habe, dass ich im virtuellen Raum nicht allzu lange in der Schlange vor der Damentoilette anstehen muss, kann‘s losgehen.

Keine Ahnung von Virtual Reality? Wie wär’s mit einem VR-Porn-Guide?

Nein, Moment. Oben hab ich kurz die Immersion, das Eintauchen erwähnt. Visuell und akustisch liefert man sich den Eindrücken des Szenarios vollends aus. Das bedeutet wiederum, dass man, den Kopf in Brille und Kopfhörer verpackt, für äußere Signale kaum oder nicht empfänglich ist. Eine verschließbare Tür ist entsprechend ein Plus.

Allein beim herkömmlichen Masturbieren erwischt zu werden, hat schon so manchem Scham-Ausschlag auf Lebenszeit beschert. Aber den Mitbewohner, die Mutter oder Omi Else im Zimmer stehen zu haben, ohne es überhaupt zu merken – die Hosen auf Knöchelhöhe, im Gesicht ein überdimensionierter Zensurbalken, den Mund in dämlicher Geilheit halb geöffnet, den Kopf lechzend ins Nichts gerichtet, das Geschlechtsteil in rhythmischer Ummäntelung kosend –, das ist ein Wissensvorsprung, den man keinem Menschen zugestehen will. Auch Omi Else nicht.

Die Sache nimmt Fahrt auf

Erste Erfahrung: Ich liege auf einem Bett. Ein Blick an mir herunter verrät, ich trage nur Unterwäsche. Und ich bin eine Frau. Schön. Direkt vor dem Bett steht ein Mann in der Tür. Weißes Hemd, dunkelblaue Hose. Er lächelt selbstgewiss. Ich finde: Der soll sich seiner Sache mal nicht so sicher sein. Er hockt sich aufs Bett, wirft mir ein paar Zuckerwortfetzen hin, streicht mir über Brust und Schritt, knöpft sich dabei das Hemd auf und verlässt den Raum.

VR Porn Der Herr ist offenkundig nicht zum Reden gekommen.
Schaut er verliebt oder wütend? Wer weiß das bei Männern schon? @ Virtual Real Porn

Kurz darauf kommt er mit einem Handtuch um die Hüfte wieder herein. Die Sache nimmt Fahrt auf. Mein virtueller Körper wird geküsst, liebkost, gefingert und geleckt. Fachmännisch routiniert. Er lächelt noch immer. Vom BH hätte er mich meiner Meinung nach früher befreien können. Sei‘s drum.

Dann kniet er über mir, sein erigierter Schwanz direkt vor meinem virtuellen Gesicht. Mein Zuchtbulle hat einen Penis der Größe, die ein Beistellbett braucht. Er schläft quasi nie allein. Seine Autobiographie heißt vermutlich „Zu zweit einsam“. Oder „Meine Augen sind hier oben“. Oder „Nur reden, wäre auch mal schön“. Nicht auszuschließen, dass sein Penis eine eigene Autobiographie hat. Ich freu mich für ihn. Und für die junge Frau, in deren Körper ich stecke. Die Geburt ihres ersten Kindes wird dank der wertvollen Vordehnung des Zuchtbullen wahrscheinlich nur halb so schlimm schmerzen. Viel größer ist ein Frühchen auch nicht.

Ich hatte noch nie fremdes Sperma auf meinem Bauch.

Ich liege die ganze Zeit über auf dem Rücken, während er zwischen meinen Beinen hockt und liegt und sie nach seinem Gusto arrangiert. Nach zwei Dritteln der Laufzeit belohnt er sich mit Penetration. Endlich. Acht Minuten Stoßkaskade später, meine Rechte an der Klitoris, meine Linke an der Brust, komme ich. Virtuell. Kurz darauf verschießt mein Beschäler seine Ladung auf meinen Oberkörper.

Ich hatte noch nie fremdes Sperma auf meinem Bauch. Neue Erfahrungen halten den Geist flexibel. Rede ich mir ein. Der Spermakanonier schaut, als wäre er sehr zufrieden mit sich selbst. Ein zufriedener Kunde mehr, glaube ich in seinem Blick zu lesen, desillusioniert, als hätte ich auf die große Liebe gehofft. Rinnt mir da gerade mein maskuliner Gefühlshaushalt durch die Finger? Wo kommt plötzlich all die Sehnsucht her? Schnell, der Nächste, bitte!

Die Nächsten, bitte

„You are the One“ droht mir das Tattoo oberhalb der Brustplatten. Der Träger, ein Spanier, schiebt es mir synkopisch wieder und wieder nah ins Sichtfeld. Bis ich es fast glaube. Gerade noch rechtzeitig wechsel ich abermals den Film. Mein neuer Deckhengst ist ein anderes Kaliber. Er hält selbst während er mich leckt hartnäckig Augenkontakt. Das macht man doch nicht. Er konzentriert sich gar nicht auf seinen Spaß, sondern fast schon manisch auf mich und meinen astralen Frauenkörper. Schön, der Mittelpunkt zu sein. Aber für die Nummer will der doch etwas. So viel Aufwand betreibt doch kein Mann ohne Hintergedanken! Das weiß ich aus Erfahrung.

Warum schaut der mich so an? Ich will keine Frau sein.

Als ich meines Begatters überdrüssig bin, tue ich, was Frauen beim Sex mit mir immer tun: Ablenkung suchen. Während der Mann mich weiter eifrig koitiert, taxiere ich das Triptychon an der Wand hinter ihm (wie sinnbildlich: drei kopflose Männertorsos), begutachte das runde Deckenornament (angeklebtes Styropor?) und ärgere mich über die sterile Einrichtung (Höffner?). Ein weiblicher Touch könnte diese Bude richtig wohnlich machen! Denke ich nicht. Aber es liest sich fluffig, oder?

Mein testosterones Gefühl zu den Filmen aus Frauenperspektive meint: Das ist alles ein wenig zu dick aufgetragen. Pornos für Frauen, wie Männer sie sich vorstellen. Ich teile die Seherfahrung mit einem arglosen Kollegen, der während des Schauens ausruft: „Warum schaut der mich so an? Ich will keine Frau sein.“ Ja, einen Spiegel vorgehalten zu bekommen, dafür kommt man nicht auf Arbeit.

Willst du wissen, wie ich VR-Pornos aus männlicher Perspektive erlebt habe? Nein? Lies trotzdem meinen Erfahrungsbericht. Aber erst hier zu Ende lesen!

VR-Pornos haben mich geläutert

Diese Zwischenüberschrift ist eine astreine Lüge, damit Frauen weiterlesen. Ein Körnchen Wahrheit enthält sie dennoch. Vielleicht ist es meiner Einfältigkeit geschuldet, aber ich habe mich zuvor nie konkret gefragt, wie ich beim Sex aussehe. Ich habe mich schon unsicher und unwohl gefühlt, und mich gefragt, was zur Hölle ich eigentlich gerade mache. Aber noch nie ist das in der Frage gemündet: Was gebe ich gerade für einen Anblick ab?

Sollte ich mich doch noch mal auf die Suche nach dem G-Punkt begeben?

VR-Porn hat mich umwegslos auf diese Frage gestoßen. Zurecht wird die VR-Technik gerne als „empathy machine“ bezeichnet. Sie ermöglicht es, andere Blickwinkel einzunehmen, erleichtert es, sich in andere Menschen hineinzuversetzen. Ein kleiner Segen. Und ein Motor für Zweifel: Sollte ich weniger lächeln beim Sex? Weniger Augenkontakt halten? Mich doch noch mal auf die Suche nach dem G-Punkt begeben? Schläge mit der geschlossenen Hand sparsamer einsetzen?

Dann fällt mir ein, dass all meine Sorgen unbegründet sind: Männer haben eine geistige Firewall, die das Selbstwertgefühl vor all diesen unnützen Zweifeln abschirmt. Eine Art Schutzmembran, die verlässlich verhindert, dass Lernerfahrungen sich in optimiertem Handeln manifestieren. Gott bewahre. Was bin ich froh, ein Mann zu sein!

 

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