Unsere Generation ist schnelllebig. Sie lebt im Überfluss der Möglichkeiten und ist hungrig nach Erfahrungen – gerade was Sex und Beziehungen angeht. In diesem Beitrag erzählt Gastautorin Lisa, warum das für sie keine Rolle spielt. Sie hatte erst einen Sexpartner und ist glücklich damit.
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Friends and Lovers – true story
Es gibt Menschen, die haben das Verlangen, sich auszuprobieren. Sich auszuleben. Damit meine ich: Sie schlafen mit einer bestimmten Anzahl von Menschen. Andere haben das Verlangen nicht. Ich bin so jemand. Denn: Ich schlafe seit 13 Jahren mit dem gleichen Mann. Warum? Ganz einfach: aus Liebe. Wann man die große Liebe trifft, kann man sich eben nicht aussuchen. Ich traf sie mit 15.
Ich weiß, es klingt kitschig, aber dieser Mann ist bis heute mein engster Vertrauter. Und Liebhaber. Wenn wir beieinander sind, genießen wir dieselben Dinge. Wir wollen Wein trinken und über tiefes Zeug reden. Wir wollen Schoko-Eis essen und die Serien sehen, die der andere mag. Wir wollen uns nah sein und miteinander schlafen. Manchmal auch nur kuscheln.
Es heißt, man befindet sich alle sieben Jahre in einer Phase des Umbruchs. Mit sechs oder sieben kommen wir in die Schule. Mit 14 sind wir in der Pubertät und mit 21 mitten im Studium oder der Ausbildung. Wir lernen viel und jede Erfahrung, jedes noch so kleine Detail, machen uns zu der Person, die wir irgendwann sind. Nennt mich hoffnungslos romantisch, aber: Ich finde es unglaublich schön, dass mein Freund ein konstanter Teil dieser Entwicklung und Phasen meines Lebens ist.
Sexuell wachsen – und zwar gemeinsam
Eine lange Beziehung zu führen, bedeutet für mich keineswegs, still zu stehen. Wir inspirieren uns gegenseitig, wir wachsen aneinander – geistig und sexuell. Gerade sexuell! Sex verändert sich im Laufe einer Beziehung. Und das ist auch gut so. Denke ich an unser erstes Mal, muss ich grinsen. Gott, waren wir aufgeregt! Das Ganze dauerte wahrscheinlich höchstens vier Minuten – einschließlich Vorspiel.
Heute bin ich fasziniert davon, auf wie viele unterschiedliche Arten wir miteinander schlafen können. Unzählig sind die geteilten Nächte. Gemeinsam sind wir zärtlich, vertraut, dirty oder rau. Wir sprechen ganz offen über unsere erotischen Fantasien. Und noch viel wichtiger: Wir leben sie auch zusammen aus.
Exklusivität vor Quantität
Meine Generation hat die Magie der Einzigartigkeit durch Wahlfreiheit und Online-Dating ersetzt. Ich nicht. Mir ist es wichtig, die höchste Form körperlicher Intimität nur mit einem Menschen zu teilen. Überhaupt: Sie jemals nur mit diesem Menschen erlebt zu haben. Das macht es für mich so einzigartig.
1, 7 oder 25. Das sind Zahlen. Zahlen, die austauschbar sind. Ich möchte nicht austauschbar sein. Was sagt die Zahl der Geschlechtspartner überhaupt aus? Wie sehr man begehrt wird? Ich fühle mich begehrt. Es ist nämlich so: Diese Sehnsucht nach fremder Haut, die habe ich nicht. Ich hatte erst einen Sexpartner und ich bin glücklich damit. Ehrlich. Denn: Ich habe Vertrautheit. Ich habe Nähe. Ich habe Liebe. Ob ich was verpasse? Ich weiß es nicht. Aber das ist mir gerade auch egal. 🙂
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Ich würd ganz gern mal meinen Senf aus aktuellem Anlass dazu abgeben. 🙂
Also erstmal finde ich die Vorstellung, mit Ende 20 bloß mit einem einzigen Mann geschlafen zu haben total romantisch und auch irgendwie schön.
Besonders bei Frauen. Männer würden da eher schief angesehen werden und evtl. als Loser betitelt werden. Ich persönlich mache da aber keine Unterschiede.
Vor einigen Wochen habe ich ein Mädel kennengelernt, die 30 Jahre alt ist und sich nach knapp 13 Jahren Beziehung kürzlich von ihrem Freund getrennt hat.
Sprich eine durchaus ähnliche Situation.
Zwischen uns hat sich seitdem eine sehr schöne Freundschaft Plus entwickelt die ich sehr genieße und für die ich dankbar bin.
ABER: Ich hatte noch nie… noch NIE derart schlechten Sex die ersten Male. Es war ne einzige Katastrophe und es ist alles schief gelaufen was schief laufen konnte. 😀
Ich frag mich, wie die 2 es vorher getrieben haben. Oder ob ich so komisch bin, dass mir ganz andere Dinge gefallen als anderen.
Als sie kurz vor dem Blowjob etwas schüchtern dreingeschaut hat und dann ganz zurückhaltend “Und was ist mit Verhütung?” gefragt hab, wars für mich ganz vorbei.
Natürlich kann ich den Gedankengang verstehen, aber das hab ich noch nie erlebt.
Mittlerweile haben wir absolut bombastischen Sex. Sehr intim aber auch sehr wild. Und die Blowjobs sind grandios. Und das ganz ohne Verhütung. 😉
LG, Henning
Der Beitrag ist zwar schon etwas älter, aber man kann ja seinen Kommentar dazu hinterlassen.
Ich selber, 35 Jahre jung, hatte bis jetzt nur eine Partnerin mit der ich Sex (also Geschlechtsverkehr) hatte. Jedoch wurde ich noch nie als “Loser” betitelt oder schräg angesehen. Man hängt das persönlich aber auch nicht an die große Glocke.